Hufgeschwür… Was tun? Was nun?

Hufgeschwür… Was tun? Was nun?
So manch Pferdfreund kennt das schon. Gerade eben ist das Pferd noch über die Koppel getobt oder man ist geritten und plötzlich steht es nur noch auf drei Beinen oder geht stark lahm.
Oft ist hier dann die Diagnose – Hufgeschwür.
Aber was ist eigentlich ein Hufgeschwür.
Dies ist eine Flüssigkeitsansammlung im Huf.
Da im Huf aber eigentlich kein Platz ist löst diese Ansammlung von Exsudat im Huf starke Schmerzen aus.
Ähnlich wie bei uns Menschen ein Splitter unter dem Fingernagel.
Warum ein Hufgeschwür entsteht, weiß man bisher noch nicht genau. Die Ursachen sind hier einfach zu vielseitig, denn auch Pferde mit optimierter Hufform kann es treffen.
Auch wenn Equiden mit unphysiologischen Hufen sicherlich öfter betroffen sind Aufgrund z.B. drückender Eckstreben, Fäulnis-Kanälen usw. .
Sicher ist nur das manche Equiden, denn auch Esel und Mulis können betroffen sein, anfälliger dafür sind als andere.
Ein Equide der unter einem Hufgeschwür leidet will meist nur die Hufspitze belasten und steht oft nur noch auf drei Beinen.
Was tun?
Natürlich den Tierarzt/Tierärztin Ihres Vertrauens rufen und am besten Ihre/n Hufbearbeiter/-in benachrichtigen.
Das Pferd in eine weich gepolsterte Box stellen oder wenn möglich einen gepolsterten Verband anlegen, bis die professionelle Hilfe da ist.
Wenn das Hufgeschwür mit Hilfe der Hufabtastzange lokalisiert werden konnte, muss dieses trichterförmig ausgeschnitten werden.
Warum trichterförmig?
Damit keine Überhänge bleiben oder entstehen können und somit sich erneut ein Hufgeschwür durch nachfließendes Exsudat bilden kann.
Auch können scharfkantige Überhänge schmerzhaft auf die Lederhaut drücken und diese stark reizen. Nach dem Eröffnen kann die Flüssigkeit abfließen, meist läuft danach das Pferd schon wieder fast lahm frei.
Liegt nun ein Teil der Lederhaut frei wird ein trockener Verband angelegt. Die Trockenheit ist ganz wichtig, denn nur so kann die Lederhaut sich beruhigen,
abtrocknen und neues Horn kann gebildet werden.
Hier wird, gut gemeint, gern der Fehler gemacht die offene Lederhaut desinfizieren zu wollen.
Dies kann aber fatalen Folgen haben.
Nässe, Feuchtigkeit lässt die Lederhaut aufquellen ein Lederhautvorfall ist die Konsequenz im schlimmsten Fall bis hin zum Hufkrebs.
Also, hier ist ein absolut trockener Verband Pflicht. Eine offene Lederhaut ist keine offene Wunde und Bedarf keiner Desinfektion bzw. verträgt diese einfach nicht.
Konnte das Hufgeschwür nicht lokalisiert werden und muss dieses noch „reifen“ wird ein Angussverband angebracht.
Diesen sollten man mehrmals täglich mit warmem Wasser angießen.
Durch die Feuchtigkeit weicht das Horn auf und das Exsudat findet leichter einen Weg aus dem Huf. Meist bricht das Geschwür zum Kronrand aus.
Mit Glück ist dann die Sache vorbei.
Die Ausbruchstelle am Huf sollte offen bleiben damit alle Flüssigkeit ungehindert rauslaufen kann.
Nach spätestens 1 Woche sollte keine Flüssigkeit mehr austreten.
Wenn dennoch weiter Flüssigkeit austritt und das Pferd lahmt, muss erneut der/die Tierarzt/Tierärztin und Hufbearbeiter/in kontrollieren, ob nicht auch an der Hufsohle ein Kanal ist,
der zusätzlich trichterförmig ausgeschnitten werden muss, damit alles Exsudat seinen Weg aus dem Huf findet.
Im schlimmsten Fall muss soviel Hufwand entfernt werden bis der Ursprung der austretenden Flüssigkeit also das eigentliche Hufgeschwür gefunden und ausreichend geöffnet werden konnte.
Damit ein Hufgeschwür gut abheilen kann sollte so früh wie möglich Luft bzw. Sauerstoff an die betroffene Stelle gelangen.
Also den trockenen Verband nur so lange am Huf belassen wie unbedingt nötig.
Danach auf gute Stallhygiene und sauberen trockenen Auslauf achten.
Fatale Folgen hat alles, was den Blick auf ein Hufgeschwür nicht ermöglicht.
Deckeleisen, Gipse, nicht wechselbare Hufverbände verwehren den Blick auf das Geschehen.
Fusobakterien treiben ungehindert unter Verschluss ihr Unwesen, nicht geschnitten Überhänge lassen das Exsudat nicht abfließen uvm..
Ein Hufabszess mit irreversiblen Folgen droht oder langwieriger, schmerzhafter Hufkrebs kann entstehen.
Ein Hufgeschwür ist kein Hufabszess ein Abszess geht immer mit Eiter einher und Eiter im Huf heisst immer das auch der Knochen betroffen ist,
denn der Eiter lebt vom Knochen. Aber das ist eine andere, weitere Geschichte… .

Tanja Fröhner

DIfHO® Ausbilderin Praxis

Schon von Kindesbeinen an, verband mich eine tiefe Faszination und Liebe zu den Pferden. Obwohl ich nie ein eigenes bekommen konnte, verbrachte ich soviel Zeit wie möglich mit ihnen und kam schließlich durch meine heißgeliebte Reitbeteiligung auf einer kleinen Isländerstute zum DifHO. Sie wurde nach Biernat bearbeitet und allein durch die Gespräche mit der damaligen HO war mein Interesse an dieser Methode geweckt und ich war hellauf begeistert. Ein Beruf, in dem ich meine Liebe zu den Tieren und mein handwerkliches Geschick mit medizinischem Wissen verbinden konnte, kam mir fast zu gut vor um wahr zu sein.
Ich fuhr einige Male mit der Kollegin mit und kam aus der Faszination über dieses so logisch funktionierende Konzept der Huforthopädie nicht mehr heraus.
Da ich gerade ohnehin in einer beruflichen Neuorientierung steckte begann, ich die Ausbildung mit der nächstmöglichen Staffel und absolvierte sie im Jahr 2012.
Seitdem arbeite ich in diesem wunderschönen Beruf, zur Zeit in Teilzeit und bin froh, nun auch noch mein Wissen an die nachfolgenden Huforthopäden weitergeben zu dürfen.

Miriam Wittum

DIfHO® Ausbilderin Praxis

Durch ihr eigenes Pferd, welches schwer an Hufkrebs erkrankt war, kam Miriam zur Huforthopädie. Zusammen mit Huforthopäde Johannes Wittum nahm Sie den Kampf gegen diese tückische Hufkrankheit auf. Und die Zwei schafften das, von allen anderen Therapeuten*innen und Tierärzten*innen aufgegebene, Pferd zu heilen.

Mit der gemeinsamen Zeit und dem gemeinsamen Hoffen und Bangen kam auch die Liebe.

Miriam und Johannes heirateten und führen nun gemeinsam den Stall „Concentus Equorum“ in Simmersfeld/Fünfbronn welcher auch ein sehr geschätzter und beliebter Ausbildungshof der Huforthopädieschule und des DIfHO ist und auch eine sehr erfolgreiche Hufrehastation.

Um gemeinsam mit Ihrem Mann möglichst vielen Pferden wieder zu gesunde Hufe zu verhelfen absolvierte Miriam die Ausbildung zur Huforthopädin welche Sie 2018 erfolgreich abschloss. Seit 2021 unterstützt Miriam das Ausbilderteam in der Praxis.

Einfach Huforthopädie

“Natürlich” kann man ein Pferd mit schiefen Gliedmaßen laufen lassen, wie lange das “gut geht ” sei “dahingestellt”.

Zum Anfang der Geschichte… mit Eisen funktionierte irgendwie nicht, die “klassische” Barhufbearbeitung irgendwie auch nicht.

So kam die Besitzerin zur Wildpferdehuf-Theorie und fand diese logisch nachvollziehbar.

Was im Einzelfall funktionieren kann, muss jedoch unbedingt berücksichtigen, dass unsere Pferde keine Wildpferde mehr sind. Weder in der Haltung, Nutzung noch in der Genetik.

Zunächst ging es dem Pferd oder der Besitzerin auch gut mit der Methodik.

Zunehmend musste auf Hufschuhe zurück gegriffen werden, bis das Pferd eines Tages ohne Hufschuhe nicht mehr laufen konnte und immer öfter Lahmheiten, insbesondere vorne Rechts, zeigte.

Mir wurde das Pferd vorgestellt, eigentlich bin ich ja ausgebucht, konnte hier aber einfach nicht ablehnen.

Vorher: Eine Knochensäule nach außen verdreht, weil der Huf in einer für das Pferd nicht optimalen Idealität bearbeitet ist und somit unter dem Schwerpunkt rausgedreht wird, um Schmerz zu verhindern. Zu diesem Zeitpunkt ist das Pferd bereits lahm und insbesondere Wendungen sind ein großes Problem für das Tier.

Wir haben etwa 4 Monate gebraucht um es komplett Lahmfrei zu bekommen und circa 6 Monate um komplett von Hufschuhen weg zu kommen.

Nachher: etwa 5 Monate später. Die Knochensäule richtet sich wieder unter dem Schwerpunkt aus. Das Pferd ist lahmfrei… Natürlich befindet sich der Huf zu diesem Zeitpunkt noch in Rehabilitation. Bis heute ist das Pferd lahmfrei geblieben.

Heute darf der nette ältere Wallach wieder bewegt werden, geritten oder wozu die beiden auch immer Lust haben.

Eine Röntgenaufnahme bestätigte zusätzlich eine gesunde Knochensäule, ich freue mich sehr für Pferd und Besitzerin.

Seid gut zwei Jahren in meiner Betreuung und gerne noch so lange die Beiden möchten.

Huforthopädin Petra Thissen

Hufrollenbefund, Strahlbeinzyste

Der Hufrollenbefund zählt sicher zu den bekanntesten und auch häufigsten krankhaften Befunden im Hufbereich. Der Hufrollenkomplex besteht aus der Sehnengleitfläche des Strahlbeins, dem Anteil der tiefen Beugesehne und einem Hufrollenschleimbeutel. Zusammen mit der proximalen Gelenkfläche des Hufbeins und das distale Ende des Kronbeins ist das Strahlbein Teil des Hufgelenks.

Beim Beugen der Gliedmaße dient das Strahlbein als „Umlenkrolle“ für die tiefe Beugesehne, deren distales Ende Fächerförmig unter dem Hufbein ansetzt und proximal des Karpalgelenks in den tiefen Zehenbeugermuskel übergeht.

Das Strahlbein ist hierbei sehr großen Kräften ausgesetzt. Fehlstellungen fördern den Verschleiß erheblich. Wie kompensationsfähig Pferde doch sind, konnten wir bei einem Seziertermin feststellen.

Nach Entfernen der Hufsohle, des Strahls und dessen Polster, wollten wir den Zustand der tiefen Beugesehne betrachten. Dabei entdeckten wir eine Strahlbeinzyste mit komplett durchgebrochener Knochenschale.

Das erstaunliche dabei war, dass die Tiefe Beugesehne, die ja normalerweise über die Sehnengleitfläche gleitet, untrennbar in dem Knochendefekt bzw. Zyste verwachsen war.

Auch schön zu sehen die rote und teilweise schwarzfarbene Sohlenlederhaut. Dabei wurde bei diesem Huf mit den schwarzen Bereichen schwarz pigmentiertes Sohlenhorn produziert und bei den roten Bereichen helles Hufhorn.

Um das Ausmaß des Knochendeffekts besser sichtbar zu machen, wurde das Strahlbein ausgekocht, damit sich alle Weichteilreste lösten.

Röntgenologisch diagnostiziert, beim noch lebenden Pferd, wäre solch eine Veränderung als hochdramatisch eingestuft worden.

Vielleicht hat sich die Natur durch das Verwachsen geholfen und so das Pferd vor erheblichen Schmerzen bewahrt?

Hier kann man nur mutmaßen. Die Beweglichkeit des Hufgelenks war dadurch jedoch eingeschränkt, was keinen Physiologischen Bewegungsablauf mehr zugelassen hat.

o. Ausbildungsstandort Bispingen/Hamburg

Der Ausbildungstandort im Norden liegt in Bispingen – Nähe Hamburg. Ein schöner Flecken Erde inmitten der Lüneburger Heide, direkt angrenzend am Naturschutzgebiet Wilsede. Auf dem schön gelegenen und gepflegten Reiter- und Ferienhof von Marianne Cohrs stehen den angehenden Huforthopäden/Innen für die Praxis einige hufige Kandidaten zur Verfügung. Auch die Theorie ist auf dem Hof zu finden. 

Nach Absprache ist eine Verpflegung auf dem Hof möglich. Soll es rustikaler werden, kann auch die Grillecke auf dem Hof genutzt werden und gemeinschaftlich gegrillt werden. Ein weiterer Pluspunkt darf nicht unerwähnt bleiben: es besteht die mögliche Unterbringung eigener Pferde und/oder die eigene Übernachtung, um ein verlängertes Wochenende für einen Ausritt o.ä. in die Lüneburger Heide zu nutzen. Der Reiter- und Ferienhof von Marianne Cohrs bietet einiges. Für uns heißt das ganz klar:  “Erst die Arbeit, dann das Vergnügen”. Wo kann man beides besser vereinen, als in der Lüneburger Heide. Ausreichend Parkmöglichkeiten am Hof sind vorhanden.

Ferienhof Cohrs
Volkwardingen 4
29646 Bispingen
hof-cohrs.de

Theorie:
Hotel Deutsches Haus
Hauptstr. 26
29683 Bad Fallingbostel

Herzlich Willkommen auf unserer Homepage

Am 01.08.2019 wurde das von Jochen Biernat gegründete Deutsche Institut für Huforthopädie DIFHO® offiziell an mich als Nachfolger übergeben. Bei dieser Gelegenheit geben wir uns treffend den übergeordneten Namen „Die Huforthopädie Schule.“ Seien Sie unbesorgt, das stete Bemühen des kompetenten Teams und mir, um die bestmögliche Ausbildung von Huforthopäden und Aus- und Weiterbildung von fertigen Huforthopäden ist ungebremst und wird kontinuierlich verbessert. Die von Jochen Biernat entwickelte kluge Art, möglichst schonend Hufe zu korrigieren, die für jedes Pferd seinen individuell bestmöglichen Huf parat hält, soll Entwicklernah an den Pferden vor Ort umgesetzt werden.

Leider ist Jochen Biernat für uns alle viel zu früh verstorben. Voller Respekt sind wir motiviert, sein Lebenswerk fortzuführen.

Wir sind stolz, als einzige Huforthopädieschule seine Idee der Bearbeitung in der Originalfassung lehren zu können und dürfen. Unsere Ausbildungsabsolventen tragen daher den geschützten Titel “Huforthopäde/in nach Biernat.”

Wir würden uns sehr freuen, wenn unsere Homepage Sie zu einem Huforthopäden in unserem Verzeichnis führt, oder sie selbst Lust bekommen den spannenden Beruf der/s Huforthopäden/in zu erlernen. Gerne stehen wir Ihnen dabei in Rat und Tat unter info@difho zu Verfügung.

Herzliche Grüße

Jürgen von Grumbkow-Pfleiderer und Team

In tiefer Trauer nehmen wir Abschied.

Abschied von einem stets neugierigen, immer hinterfragenden großartigen Menschen.

Abschied von unserem Mentor und einer unendlichen Wissensquelle.

Abschied von einem Kämpfer für den Tierschutz, für das Wohl der Pferde.

Wir nehmen Abschied von einem Freund.

In seinem Sinn werden wir das DIFHO® weiterführen,

auf das es besteht und weiterwächst.

Er hat es den Pferden versprochen hat er immer gesagt, wenn er über seine Arbeit sprach….

Machen wir sein Versprechen weiterhin wahr.

Wir werden ihn sehr vermissen