Von der Rinderklaue zum Pferdehuf

Kurz nachdem ich im Mai 2017 meine Abschlussprüfung zur Huforthopädin bestanden hatte, bekam ich einen Hilferuf einer verzweifelten Pferdebesitzerin.

Das Pferd um das es ging war zu dem Zeitpunkt schon fast 20 Jahre in Ihrem Besitz. Zusammen mit ihrem Pony standen die Beiden die ganzen Jahre bei ihr zu Hause , es herrschten immer die gleichen Bedingungen und Bodenverhältnisse.

Doch als ihr Schmied nach Jahren in Rente ging, nahm das Unheil seinen Lauf . In Ostfriesland einen neuen, zuverlässigen Schmied zu finden ist gar nicht so einfach . Als ein Neuer gefunden war dauerte es nicht lange und es entstanden an allen vier Hufen massive Spalten und zwar genau in der Zehenmitte.

Die Besitzerin wurde von Bearbeitung zu Bearbeitung unsicherer und unzufriedener, denn das kannte sie von ihrem Pferd nicht . Sie redete mit dem Hufschmied über ihre Sorgen und bekam als Antwort es läge an ihrem mit Bakterien versuchtem Boden , so hat er ihr sämtliche Mittelchen empfohlen.

Sie hat es alles angewendet ohne Erfolg und sie stellte sich immer öfters die Frage wieso denn nur das Pferd betroffen ist aber nicht ihr Pony ,denn wenn es Bakterien aus dem Boden wären müsste doch auch das Pony irgendwas haben. Es ging etwas Zeit ins Land und der Schmied wurde immer unfreundlicher und wollte schlussendlich Hufeisen auf alle viel Hufe nageln. Daraufhin hat die Besitzerin die Reißleine gezogen, weil sie ihrem über 20 Jahre altem Pferd, das nie im Leben Eisen hatte, auch keine verpassen wollte. So trennten sich ihre Wege. Über die DIFHO Homepage ist sie dann zum Glück auf mich gestoßen.

Als ich den Fall übernahm war ich erschrocken über den Zustand, so einen Fall hatte ich in meiner damals noch so frischen Laufbahn noch nicht gehabt, aber schnell haben wir Erfolge verzeichnen können.

Die regelmäßige richtige Bearbeitung alle 4 Wochen ließ die Spalten von Mal zu Mal weiter herauswachsen.

Nach  1 ½  Jahren hatten wir an allen vier Hufen eine intakte Hufform. Die Besitzerin war sehr glücklich und ich natürlich auch. Im November 2022 ist der Wallach leider verstorben aber er ist ohne Eisen alt geworden und hatte, seitdem ich ihn 2017 übernahm, auch nie wieder Probleme mit den Hufen. Das war ein schönes Happy End.

Huforthopädin Annemarie Steffens